Mittwoch, 20. März 2013

Dummheit..., Herr Rösler?

Hallo Herr Rösler, geht's noch?

"Dummheit kann man nicht verbieten...", tönt es da - man glaubt es kaum - aus dem Mund von jemandem, bei dem man allein aufgrund seines Amtes und seiner Rolle zumindest ein Grundmaß an Reflektiertheit vermutet hätte. Aber Fehlanzeige. Herr Rösler: Da haben Sie aber auch Glück; sonst könnte es sein, dass Sie Ihre Ämter nicht mehr ausüben dürften.

Seit wann bitte hat Rechtsextremismus und Ausländerfeindlichkeit etwas mit dem IQ der handelnden Personen zu tun? Es gibt dumme Linke (oder sollte ich besser wählen: Liberale) genau so wie hochintelligente Rechte. Antisemitismus hat auch vor intellektuellen Kreisen im Deutschland der 20er Jahre nicht Halt gemacht. Das erfährt man, wenn man sich zumindest einer grundlegenden Lektüre jenseits - ja jenseits von was eigentlich? Selbst die zurecht hinreichend ausgebuhte Bild-Zeitung ist an der Stelle reflektierter - befleißigt. 'tschuldigung für den Schachtelsatz übrigens, könnte sein, dass er mancher Person's Intellekt überlastet.

In diesem Sinne: Springen Sie über den Schatten der Dummheit, Herr Rösler - und treten Sie dem Verbotsantrag bei! Es ist nie zu spät für so etwas. Danke.

Donnerstag, 14. März 2013

Männlichkeit / Weiblichkeit...?

Ich habe eben ein Post auf Karmakonsum mit dem Titel "Weltfrauentag: Die Wirtschaft muss weiblicher werden!" gelesen und konnte mich folgenden Kommentares nicht enthalten:

"Ich hätte einen Vorschlag: Sich vielleicht von den alten Gender-Vorurteilen zu lösen... 

Ich kenne hinreichend Männer mit einer tendenziell wei(bli)chen Seite, die durchaus nachhaltige Unternehmen gründen und führen wie Frauen, denen egal ist, wie hoch ihr Carbon Footprint ist, Hauptsache sie haben ein bequemes Leben. Und ich glaube, darin liegt eins der Probleme: Andersartigkeit zu betonen heißt sie zu verstärken. Warum sagen wir nicht, dass die Wirtschaft insgesamt nachhaltiger geführt werden muss? 

Im Übrigen sind viele der so rücksichtslos führenden Männer in den Wirtschaftsetagen von narzißtischen Frauen zusammen mit abwesenden Vätern groß gezogen und zu dem gemacht worden, was sie sind - eine Gemeinschaftstat beider Elternteile also. 

Vielleicht wäre es gut, auf andere Begriffe als "Männlichkeit" und "Weiblichkeit" auszuweichen, um nicht (un)absichtlichen Missverständnissen Raum zu geben."

Ich finde, wir leben doch in einer postmaterialistischen Gesellschaft (oder vielleicht realistischer: Wir wären gerne auf dem Weg dahin); aber ich glaube das funktioniert doch erst, wenn alle Schranken und Vorurteile überwunden sind? Ich rede nicht von Gleichmacherei oder Urkommunismus; aber solange ich "Mann", "Frau", "Jude", "Rechter", "Neger" oder was auch immer sage und damit (und da fasse sich jede(r) an die eigene Nase) mindestens unbewusst eine Wertung verbinde, geht das Spiel schon los. Interessant dazu ist auch folgendes Statement, was ich voll und ganz unterschreibe. Schade, dass wir noch nicht so weit sind.

Dienstag, 12. März 2013

Ein bisschen Sterben...

Ich habe gerade im Radio eine Reportage über Beerdigungen in Berlin gehört. Demnach ist wohl mittlerweile jede zehnte Beerdigung eine Sozialbeerdigung. Teilweise finden diese als Massenbegräbnisse statt. Manchmal streitet sich das Sozialamt mit eventuell Verbliebenen mehrere Wochen um die Kostenübernahme. Wo sind wir bitte hingekommen, dass selbst elementare Bedürfnisse und Ansprüche nicht erfüllt werden können? Teilweise spenden Privatpersonen für Grabsteine; das sind wohl weder Vorstands- noch Parteivorsitzende (will ja Keinem zu Nähe treten)... Und während dort 10.000,00 € für ein neues Grab fehlen, werden Millionen und Abermillionen durch Missmanagement und mangelndes Verantwortungsbewusstsein verschwendet; BER lässt grüßen. Brauchen wir dann Storytelling für das aktuelle sozialdemokratische Wahlprogramm? Geht's noch???

Dienstag, 5. März 2013

Manchmal: Einfach mal machen...

Ich habe in San Francisco bei einer Schatzsuche mitgemacht. Wir mussten anhand (off topic: Ich musste gerade anhand vs. an Hand nachschlagen. Bin doch ein "Immigrant der neuen Rechtschreibung", genau so wie ein digitaler... Gut das Letzteres funktioniert. Danke, Google!) von Hinweisen, die wir in die Hand bekommen haben, vierzehn Orte in einem vorgegebenen Sektor innerhalb von 3 Stunden finden. Trotz aller digitaler Unterstützung war das herausfordern (und um ehrlich zu sein, wir haben es nicht geschafft).

Es war spannend, sich in einem Team und auch San Francisco auf diese Weise näher kennenzulernen. Wobei es sicher Spaß macht, das zu machen, wenn man die Stadt auf andere Weise bereits gut kennt. Auf jeden Fall: San Francisco ist wirklich immer wieder eine tolle Stadt!

Was für mich das war, was "hängengeblieben" ist: Manchmal bietet einem das Leben (in dem Fall in Gestalt der "Spielführer") nicht genug Zeit, einen tollen Plan zu machen, sondern vielleicht ist es gut, erst einmal los zu gehen mit einer ungefähren Ahnung und den ersten Schritten und den Plan unterwegs fertig zu stellen. Oder sich mit den richtigen Fragen ganz am Anfang auseinander zu setzen (z.B. muss ich wirklich alle Orte finden??). Und für diese elementare Erkenntnis war das wirklich ein luxuriöses Lehrstück...

"Maharadschanischer" Hotelservice - geht das nur in Indien?

Ich war vor Kurzem in Bangalore. Gut, sicher in einem der besten Häuser am Platz. Es geht mir eigentlich auch nicht darum sondern ich war erstaunt, mit welcher professionellen Aufmerksamkeit mir begegnet wurde. 

Nur drei Beispiele: 

  • Ich kam morgens um vier Uhr im Hotel an und wollte gewohnheitsmäßig noch das WLAN aktivieren. Tat aber nicht. Normalerweise ruft man dann irgendeine Support-Hotline an (oder man ist verloren - das ist eher so die deutsche Variante). Nicht so hier: Ich wurde innerhalb von einer Minute angerufen und das WLAN lief.
  • Ich musste mitten in der Nacht zurückfliegen. Ich wurde nicht nur gefragt, ob ich einen Weckruf will, sondern ob man mir einen "Aufweck-Kaffee" auf's Zimmer bringen will. Ich war einfach nur glücklich (obwohl ich mir auch Kaffee auf dem Zimmer machen konnte, was ich im Übrigen eine mehr als aufmerksame Geste finde!).
  • Der Sou-Chef war einige Male unter der Woche im Restaurant beim Frühstück zugegen und empfahl einem Speisen, die man "unbedingt probieren müsse" - es kam an, dass er mit Freude "sein" Essen präsentierte und das seinen Gästen nahe bringen wollte (ob es wirklich so war, sei dahingestellt - aber ich hatte zumindest das Gefühl)
Das alles sind glaube ich Sachen, die wenig bis nichts kosten - und einem reisenden Gast aber genau das Gefühl geben, im Hotel wirklich aufgenommen zu werden. Das ist dann genau dort, wohin man auch gerne wieder zurückkommt. Und ich glaube alle diese Sachen sind unabhängig von der Anzahl der Sterne (oder?). Vielleicht ist es gut, wenn sich ein Hotel über den Service anstatt über Ausstattung oder Preis abhebt?